Sex im Internet – die Perspektive einer 18-Jährigen

Die Heilbronner Schülerin ist vor allem von Porno-Werbung auf dem sozialen Netzwerk Instagram genervt.

Von Bigna Fink

„Ich folge  hauptsächlich lustigen Sachen“, sagt Abiturientin Kristina über ihre Nutzung von Instagram, dem beliebten sozialen Foto-Netzwerk. „Und dabei werden ab und zu Bilder aufgezeigt.  „Folge ’sexy step mum‘, steht dabei zum Beispiel drauf.“  Beim Draufklicken stelle sich heraus, das das eine echte Pornodarstellerin ist. „Ich weiß nicht, wer das ist und warum die dafür werben.“ Seit etwa einem halben Jahr blinken solche Bilder immer wieder in Instagram auf, beobachtet die 18-Jährige. „Meist zielt die Werbung auf Männer, die diesen Frauen folgen sollen.“ Kristina hat  in einem Besprechungsraum ihres Heilbronner Gymnasiums Platz genommen. Es ist gerade Mittagspause und sie hat ein wenig Zeit für das Thema „Jugendliche und Sex im Internet“.

Verschickte Nacktbilder gehen in ganz Heilbronn herum

Seit ein paar Wochen werde man auf Instagram „sehr häufig“ einfach zu Gruppen hinzugefügt, erzählt Kristina. Vermutlich funktioniere das durch Bots (automatisierte Computerprogramme, Anmerkung der Redaktion). Dort kommt dann die meist englischsprachige Anzeige, irgendwo draufzuklicken, um bestimmte sexuelle Bilder und Videos zu sehen. „Das ist sehr nervig.“

Vor der Abizeit, sagt Kristina, seien öfters einfach mal „pseudolustige Sachen“ in den Klassen-Whatsapp-Chat geschickt worden. „Das sollte dann alle ärgern, dass man auf diese lächerlichen Sexbildchen reingefallen ist.“ Mittlerweile, seit der 11. Klasse, werde aber im Klassen-Chat ausschließlich über schulische Angelegenheiten geschrieben. „Ich persönlich kenne wirklich nur ganz wenige Personen, die einmal Nacktfotos von sich an ihre damaligen Liebespartner versendet haben.“ Aber in den Schule bekomme man  schon manchmal mit, wer mal solche Bilder verschickt habe. Das gehe in ganz Heilbronn rum. „Das kann man ja nicht löschen. Dann ist der Ruf natürlich kaputt.“

Gesunder Menschenverstand hilft

Auf Instagram erfahren Kristina und andere junge Frauen, dass fremde Jungs, Männer, immer wieder Penisbilder von sich an sie verschicken, als Anmache. Dazu schreiben die Männer: „Ich habe was geschickt, jetzt kannst du auch was schicken.“ Kristina ist aber gelassen: „Mittlerweile denke ich, dass solche Nacktbilder die meisten gar nicht interessiert.“ Natürlich solange davon nicht Frauen persönlich betroffen seien. „Ich glaube auch nicht, dass durch die ganzen Internetpornos der Bezug zum wahren Leben verloren geht. Das kann noch unterschieden werden.“ Auch wenn im Internet ständig versucht werde, durch Bots Nutzern diese sexuellen Inhalte aufzudrücken. „Ich denke, da ist fast jeder schlau genug, zu unterscheiden, was echt ist und was nicht und wo man Grenzen ziehen sollte.“

Der Sexualpädagoge

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Der Kriminal- hauptkommissar

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